Als Hornspieler die Doppelzunge meistern

Horn lernen mit Spaß - Erfolg für Jugendliche und Erwachsene Zugriffe: 10328

Aus der Gruppe der Hornisten, die die McAfeee-Methode nutzen, kam die Anregung, zum Thema Doppelzunge ein wenig mehr Detail zu geben, als in der Methode ab S. 75 enthalten ist. Das möchte ich mit diesem kleinen Tipp ergänzen.

Als erstes: Doppelzunge ist wirklich schwer - ich kann das bei weitem nicht perfekt. Zum Glück sind die Stellen, die man mit Doppelzung spielen muß, nicht sehr häufig. Nichtsdestotrotz ist es natürlich eine tolle Sache, wenn man Doppelzunge (Tripelzunge) gut beherrscht.

Hier ein paar Tipps, die leider kein Wundermittel sind:

Wie in der McAfee Methode erklärt, ist es beim Lernen neuer Techniken wichtig, diese in die verschiedenen einzelnen Techniken zu zerlegen. Doppelzunge besteht meiner Meinung nach aus:

a) dem klassischen Anstoß (T) (eine gute Erklärung in englisch gibt Ifor James in diesem Video)

b) einer guten Zunge-Finger Koordination, besonders wichtig, da Doppelzunge ja für sehr schnelle Passagen gedacht ist (siehe dieses Frank Lloyd Video) und

c) dem "Zungenrückstoß", also der Luftunterbrechnung am Gaumen (Konsonant K oder G).

Diese einzelnen Komponenten der Technik "Doppelzunge" kann man separat einzeln üben und dann zusammensetzen.

Ebenfalls wichtig ist es, daß die zu spielenden Noten mit ausreichend Luft versorgt werden. Dazu ist es hilfreich, wenn, wie in der McAfee Methode beschrieben, die Noten sicher auf der Notensohle gespielt werden. Jede einzelne Note steht sicher, wenn man von "groove" zu "groove" wechselt und die Noten nicht dadurch instabil werden, daß man diese Verankerung verläßt.

Ich merke, wenn das passiert, dadurch, daß eine Doppelzungen-Passage/Übung zu Beginn sauber funktioniert, mir dann die Kontrolle entgleitet und die Technik schließlich abreißt. Zeichnet man einen solchen Versuch auf, kann oft auch bemerken, daß sich die Intonation des Tons / der Töne verändert, oft wird der Ton messbar höher.

Die Doppelzungentechnik habe ich für mich (wie oben beschrieben) also in die einzelnen Teil-Techniken "zerlegt". Der Anstoß "t" (oder Te/Tu) ist von der Zungenbewegung her ja völlig anders als der zweite Anstoß "k" (oder g,ke/ku). Spezifisch für die Doppelzunge ist der "Zungenrückstoß" auf den Konsonanten "k" oder "g". Manchmal hilft es, aus dem Konsonanten eine Silbe "ku" oder "gu" zu machen, bei mir funktioniert der reine Konsonant am besten, da mit dem Vokal häufig noch eine zusätzliche (unerwünschte) Bewegung einhergehen kann.

Das ganze ist für mich aber ein langwieriges Stück Arbeit, die ich auch - wenn ich Doppelzunge brauche - immer wieder neu auffrischen muß. Schnellen Erfolg gibt es da leider nicht.

Am wichtigsten bei mir ist: Konzentration auf das Fließen der Luft und immer möglichst leise angehen, weil der Stoß (gerade das k / ku am Gaumen) sich bei mir umso weniger kontrollieren läßt, je lauter ich spiele (bzw. je größer die Luftmenge ist, die kontrolliert werden muß).